Die Schwerpunkte unseres gemeinnützigen Handelns

Die vom Stifter Dr. Hans Riegel vorgegebene Satzung gibt bereits einen klaren Rahmen vor. In ihr sind u. a. die vier Satzungszwecke verankert. Unsere vier Schwerpunktthemen dienen darüber hinaus der Fokussierung für das gemeinnützige Handeln der Stiftung.

Deine Welt von morgen

Die Zukunft wird stark von technologischen Entwicklungen geprägt. Wir wollen ermöglichen, dass sich junge Menschen offen und reflektiert mit Entwicklungen beschäftigen, die einen relevanten Einfluss auf ihre Lebens- und Arbeitswelt in der nahen Zukunft haben werden. Unser Engagement fördert durch Dialog und Diskurs aktives Positionieren und Gestalten anstelle eines rein passiven Konsumierens.

Marco Alfter, Geschäftsführender Vorstand der Dr. Hans Riegel-Stiftung:

 

„Junge Menschen gestalten die Zukunft. Wir möchten Sie dabei mit innovativen Projekten unterstützen. Bei TouchTomorrow können Schülerinnen und Schüler Zukunftstechnologien entdecken und selbst ausprobieren. Dies geschieht allerdings nie isoliert, sondern immer im konkreten Kontext passender Bildungs- und Berufswege. Wir möchten den Jugendlichen zeigen, für wie viel Gutes und Wichtiges aus ihrem alltäglichen Leben Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) eine wesentliche Grundlage sind. Vorbilder bzw. Bezugspersonen spielen dabei eine große Rolle. Im TouchTomorrow-Truck reisen vier Naturwissenschaftler*innen durch Deutschland und führen mit den Jugendlichen einen Dialog auf Augenhöhe. Zahlreiche „MINT-Profis“ aus Partnerunternehmen und -instituten berichten zudem über ihren Werdegang und ihr Wirken im MINT-Bereich. Es soll aber nicht beim einmaligen WOW-Effekt des Trucks bleiben! Deshalb erhalten alle Schüler*innen kostenlos ein neuartiges RFID-Speichermedium, mit dem sie im Truck Infos sammeln, sie zu Hause wieder abrufen und ihre Interessen-Schwerpunkte online vertiefen können. So können die Jugendlichen nachhaltig mit TouchTomorrow verbunden bleiben. Pro Jahr besuchen ca. 10.000 Schüler/innen den Truck. Durch begleitende Social Media Kommunikation möchten wir noch viel mehr junge Menschen mit der Idee von TouchTomorrow erreichen. Aber auch andere Projekte der Dr. Hans Riegel-Stiftung haben einen starken Zukunftsbezug: Immer häufiger befassen sich Schülerarbeiten, die im Rahmen der Dr. Hans Riegel-Fachpreise ausgezeichnet wurden, mit Themen wie erneuerbare Energien, Digitalisierung oder Abbau bzw. Vermeidung von Umweltverschmutzung. Ehemalige Preisträger*innen besuchen darüber hinaus im Zuge unseres MINT TANK-Programms Veranstaltungen zu den Themenfeldern Welternährung, Robotik, u. v. m."

Talente finden, fördern, verbinden

Talentierte junge Menschen brauchen eine wert- und nachhaltige Förderung. Wir wollen ermöglichen, dass leistungswillige junge Menschen ihre Begabung entdecken und ihre Potentiale entfalten können. Wir „finden“ Talente durch aktive Suche. „Fördern“ und „Verbinden“ gehen in unseren Aktivitäten Hand in Hand. Durch die Verbindung geförderter Talente begünstigen wir die individuelle und kollektive Weiterentwicklung derselben.

Dr. Reinhard Schneider, Vorstandsvorsitzender der Dr. Hans Riegel-Stiftung:

 

„Die deutsche Wirtschaft bedarf mehr denn je gut ausgebildete und interdisziplinär denkende Fachkräfte, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Bildung ist essenziell für Fortschritt und Wohlstand. Hier werden die Weichen für die Zukunft gestellt – so sah es bereits unser Stifter und so richten wir das Engagement der Dr. Hans Riegel-Stiftung kontinuierlich weiter aus. Die Herausforderungen der Zukunft können wir allerdings nur meistern, wenn die handelnden Akteure mit gebündelten Kräften agieren und sich als Teil einer Wirkungskette verstehen.
In unseren Projekten versuchen wir, mit gutem Beispiel voranzugehen und konsequent Vernetzung zu fördern: Bei den Dr. Hans Riegel-Fachpreisen fördern wir in Kooperation mit 15 deutschen Universitäten jährlich ca. 200 vielversprechende Talente im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich beim Übergang von der Schule zum Studium und begleiten sie anschließend durch unser MINT TANK-Programm weiter. Der Wettbewerb unterstützt als Bindeglied den Austausch zwischen den Bildungsträgern Schule und Universität und ermöglicht so eine bessere Talentförderung. Das Programm für ehemalige Preisträger*innen fokussiert sich mit diversen Formaten auf fachübergreifendes Lernen und Handeln. Beim TouchTomorrow-Truck arbeiten wir Hand in Hand mit Regionaldirektionen der Bundesagentur für Arbeit, um Zukunftsimpulse unmittelbar mit bestmöglicher Berufsorientierung zu verbinden. Und auch im Bereich der frühkindlichen Bildung kommen von uns im Projekt Forscher Füchse geförderte Kindergärten der ganzen Region zugute, indem sie als „Leuchttürme“ Konzepte und Erfahrungen teilen sowie Ort kostenloser Fortbildungen für KiTa-Personal der umliegenden Einrichtungen sind. In unserem Jahresbericht finden Sie zahlreiche weitere Beispiele für die Vernetzungsbestrebungen unserer Stiftung.“

Vermitteln und Vernetzen

Die Herausforderungen der Zukunft können wir nur gemeinsam meistern. Wir wollen erreichen, dass die handelnden Akteure mit gebündelten Kräften agieren und sich als Teil einer Wirkungskette verstehen. Interdisziplinäre Netzwerke spielen eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung und Entscheidungsfindung talentierter Nachwuchskräfte in Wissenschaft und Wirtschaft. Deshalb möchten wir Brücken bauen sowohl zwischen Menschen als auch Institutionen, um Erfahrungsaustausch, Wissenstransfer und Synergienutzung zu ermöglichen.

Werte schätzen, erhalten und schaffen

Die Grundlage für Werterhaltung ist Wertschätzung. Wir wollen erreichen, dass Werte, die für unseren Stifter Dr. Hans Riegel von großer Bedeutung waren, nachfolgenden Generationen nähergebracht werden und dauerhaft erhalten bleiben. Dazu zählen insbesondere immaterielle Werte wie Naturverbundenheit, Kreativität, Gestaltungswille und Verantwortung sowie materielle Werte wie Kunst und Kulturgüter.

Prof. Ingeborg Henzler, Vorstandsmitglied der Dr. Hans Riegel-Stiftung:

 

„Zukunft braucht Herkunft. In Zeiten immer rasanteren Fortschritts und Wandels müssen wir Werten ein besonderes Augenmerk widmen. Dr. Hans Riegel hat in der Stiftungssatzung die Pflege und Erhaltung von Kunst- und Kulturwerten eindeutig festgeschrieben. Dem folgen wir gerne u. a. mit Projekten wie der Virtualisierung von Zick-Fresken in Zusammenarbeit mit dem Mittelrhein-Museum Koblenz. Wie der Stifter, sehen wir den Werte-Auftrag unserer Stiftung jedoch längst nicht auf den engeren Sinn beschränkt – ganz im Gegenteil, globale Werte wie Naturverbundenheit, öffentlicher Diskurs und menschlicher Zusammenhalt liegen uns sehr am Herzen und finden sich entsprechend wieder in unserem Engagement. Beim Malwettbewerb „Natur beflügelt“ erkunden Grundschüler/innen künstlerisch die Natur. Bei der finanziellen Förderung des Deutschen Museums Bonn ist dessen generationenübergreifender Ansatz ein wichtiger Aspekt: Nicht selten finden Kinder und Großeltern dort gemeinsam einen Zugang zu Technik und erkunden Anfänge und Wege zur heutigen Hochtechnologie. Diesen Weg des miteinander und voneinander Lernens finden wir absolut förder- und ausbauwürdig. Durch das rasante Entwicklungstempo kommen derart zwischenmenschliche Erlebnisse leider regelmäßig zu kurz. Gleiches gilt für den öffentlichen Diskurs. Deshalb haben wir uns vorgenommen, Reflektion und Diskurs anzustoßen, wo wir nur können – etwa durch Techniksoziologie bei TouchTomorrow in Form der Frage, welche Auswirkungen die dargestellten Zukunftstechnologien für unsere Gesellschaft haben. Auch unsere finanzielle Unterstützung des Projektes „Elenoide“ ist darin begründet: Wir möchten dazu beitragen, dass die Mensch-Maschine-Interaktion bei humanoiden Robotern frühzeitig erforscht wird und so eine geeignete Diskursplattform schaffen, die sowohl Faszination als auch Ängsten und Bedenken gerecht wird."